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Passende Steckerauswahl für Koaxialkabel

Jeder, der einmal eine Koax-Kabelkonfektion zusammengestellt hat, kennt das Problem: Man kennt die eigene Anwendung und hat genaue Vorstellungen, über welche Eigenschaften das gewünschte Kabel verfügen muss. Die richtige Leitung ist meist schnell gefunden, doch wenn es dann an die Auswahl der passenden Steckverbinder geht, wird die Euphorie gebremst. Denn neben den zahlreichen verschiedenen Arten von Steckern, Buchsen, Reverse-Steckern, Einbaubuchsen und vielem mehr, gibt es auch noch die nicht gerade geringe Zahl unterschiedlicher Hersteller zu beachten. So muss man also nicht nur die richtige Verbinderart für seine Anwendung herausfinden, sondern muss sich auch noch über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Hersteller bewusst werden.

Denn was genau macht denn den Unterschied zwischen einem BNC-Stecker für 2 Euro und einem für 5 Euro aus?

Warum Preisunterschied?

Aber starten wir zunächst ganz am Anfang: Was genau versteht man unter dem Begriff HF-Steckverbinder?

Das sind Bauelemente mit der Aufgabe, eine passende, verlustarme Verbindung zur Frequenzübertragung zu einem entsprechenden Gegenstück herzustellen. Sie bestehen aus einem Gehäuse und einem Innenleben und werden grob gesagt in Stecker und deren Gegenstück Buchsen unterschieden. Unter Steckern, auch mit dem Geschlecht „male“ versehen, versteht man die Steckverbinder, deren Innenleben einen sogenannten „Innenpin“ aufweist. Unter Buchsen „female“ versteht man das entsprechende Gegenstück mit Hohlpin.

Frequenz und Temperatur

Wichtig für die Auswahl der richtigen Steckverbinder ist die Frequenz, mit der das Koaxialkabel genutzt wird. Daran müssen sich auch die Stecker orientieren, denn auch wenn das Kabel für beispielsweise 6 GHz ausgelegt ist, die Steckverbinder allerdings nur für 2,5 GHz, sind diese für Ihre Anwendung eher weniger geeignet. Dasselbe gilt natürlich auch für die Umweltbedingungen Ihrer Anwendung. Ist Ihre Konfektion zum Beispiel hohen Temperaturen ausgesetzt, genügt es nicht, wenn nur die Leitung diese übersteht, denn die Stecker müssen dafür genauso ausgelegt sein. Hier gilt also: Sie dürfen Ihre Anforderungen nicht nur an das Kabel stellen, sondern auch an die Steckverbinder, die darauf konfektioniert werden sollen.

Was bedeuten Steckzyklen?

Einen weiteren wichtigen Punkt stellt die Dauerhaftigkeit Ihrer Anwendung dar. Handelt es sich um einen Versuchsaufbau, in dessen Verlauf die Stecker häufig ein- und ausgesteckt werden müssen? Oder stellen Sie die Verbindung einmal her und der Aufbau bleibt immer gleich? Dieser Aspekt ist sehr wichtig für die Auswahl des richtigen Steckverbinders, denn niemand möchte, dass ein Stecker, den man wiederholt nutzen möchte, nach ein paar Anwendungen nicht mehr funktionstüchtig ist. Oft steht hier ein höherer Preis auch für eine höhere Qualität. Betrachten wir zum Beispiel den Innenpin eines höherpreisigen Steckers, fällt auf, dass dieser meistens vergoldet ist. Dieses Material bietet zwar eine hohe Leitfähigkeit, treibt allerdings den Preis des Verbinders auch in die Höhe. Möchten Sie dieser Preiserhöhung ausweichen, tendieren Sie eventuell dazu, zu einem markenlosen Stecker zu greifen, da dieser erheblich günstiger ist. In diesem Fall müssen Sie aber damit rechnen, dass dieser billigere Stecker wesentlich weniger Steckzyklen bietet als ein qualitativ hochwertiger Stecker. Einen echt vergoldeten Innenpin suchen Sie hier vergebens, da es sich zumeist nur um eine minderwertige Legierung handelt, die mit der Zeit abblättern kann. Ist das geschehen, ist der Stecker nicht mehr funktionstüchtig.

Generell lässt sich sagen, dass es ebenfalls einen Zusammenhang zwischen der Größe und der Haltbarkeit des Steckverbinders gibt. Tendenziell bieten kleinere Steckverbinder weniger Steckzyklen als größere. Sollte für Ihre Anwendung also die Lebensdauer eines Steckers von Bedeutung sein, empfiehlt es sich unbedingt, die Spezifikation des Herstellers genau zu beachten, da diese oft eine Anzahl an Steckzyklen angeben, für die ihr Verbinder ausgelegt ist.

 

Verhältnismäßigkeit

Bevor Sie aber nun zu dem Trugschluss kommen, dass der teuerste Stecker immer der Beste ist, sollten Sie zunächst erneut abwägen, welche Eigenschaften Ihnen für Ihre Anwendung wichtig sind, um einen Kompromiss zwischen Steckereigenschaften und Kosten zu finden. Es macht wenig Sinn, einen Steckverbinder zu kaufen, der für eine Frequenz von 18 GHz ausgelegt und entsprechend hochpreisig ist, wenn Sie diesen bei maximal 1 GHz anwenden.

Abschließend können wir Ihnen eine gewisse Herstellertreue ans Herz legen. Nutzen Sie ein Kabel eines gewissen Herstellers, sind Sie tendenziell besser beraten, wenn Sie auch Ihre Steckverbinder von diesem Hersteller beziehen, als wenn Sie ein Produkt einer anderen Marke oder einen markenlosen Verbinder nutzen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Beitrag eine kleine Unterstützung bei der Auswahl des richtigen Steckerbinders bieten konnten. Lesen Sie nächsten Monat alles über die Auswahl des richtigen Koaxialkabels für Ihre Anwendung.